Definitionen

Stand: Februar 2022

Kryptowährung

Die steuerliche Definition von „Kryptowährungen" lautet wie folgt (§ 27b Abs 4 EStG):

„Eine Kryptowährung ist eine digitale Darstellung eines Werts, die von keiner Zentralbank oder öffentlichen Stelle emittiert wurde oder garantiert wird und nicht zwangsläufig an eine gesetzlich festgelegte Währung angebunden ist und die nicht den gesetzlichen Status einer Währung oder von Geld besitzt, aber von natürlichen oder juristischen Personen als Tauschmittel akzeptiert wird und die auf elektronischem Wege übertragen, gespeichert und gehandelt werden kann (§ 2 Z 21 des Finanzmarkt-Geldwäschegesetzes)".

Der Begriff Kryptowährung und Krypto-Assets wird synonym verwendet.

Rufzeichen

HINWEIS:

Aus der Definition ist abzuleiten, dass sogenannte „Non-Fungible Token“ (NFT) als nicht austauschbare/vertretbare Wirtschaftsgüter grundsätzlich mangels ihrer Eigenschaft als Tauschmittel nicht von der Definition einer Kryptowährung erfasst sind. Der Verkauf von NFT ist im Rahmen des § 31 EStG innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist steuerpflichtig.
Ebenso sind „Asset-Token“, denen reale Werte zugrunde liegen (zB Wertpapiere, Immobilien), nicht von dieser Definition umfasst. Diese Wertgegenstände fallen als Derivate unter den – im Grunde nach auch vorgehenden – Tatbestand des § 27 Abs 4 EStG.
Im Gegensatz dazu sind „Stablecoins“, bei denen der Wert durch einen Mechanismus vom Wert einer zugrundeliegenden gesetzlichen Währung oder anderen Vermögenswerten abhängen soll, vom Kryptowährungsbegriff erfasst.

Fiatgeld

Fiatgeld ist das, was derzeit unter „Echtgeld" verstanden wird. Darunter sind alle aktuellen, von Regierungen unterstützten Währungen zu verstehen.

Mining

Unter „Krypto-Mining", auf Deutsch auch „Schürfen" genannt, ist die Schaffung von neuen Kryptowährungen zu verstehen. Das Mining bildet die technische Grundlage für die Aufrechterhaltung der Blockchain. Konkret geht es dabei um das Lösen komplexer mathematischer Aufgaben, mit denen die Transaktionen innerhalb eines Zahlungssystems verifiziert werden. Das Mining ist somit als Basis für das Krypto-Ökosystem zu verstehen.

Vereinfacht gesprochen gibt es dazu zwei Methoden, das klassische Mining (Proof of Work), bei welchem durch Rechenleistung neue Kryptowährungseinheiten geschaffen werden und das Staking (Proof of Stake).

Staking

Beim „Staking" wird neuer Wert nicht durch die aufgewendete Energie geschaffen. Bei diesem Prozess wird durch Hinterlegung vorhandener Krypto-Asstes der Konsens erzielt, dass ein Wert geschaffen wurde. In der Praxis heißt das, dass neue Coins nicht mehr „gemint" sondern „validiert" werden. Für die Zurverfügungstellung der Kryptowährungseinheiten erhält der Eigentümer eine Vergütung in Form von Kryptowährungseinheiten.

Bounties und Airdrops

Bounties sind Kryptowährungseinheiten, die Nutzer einer Blockchain bzw Eigentümer von Krypto-Assets als Werbemaßnahmen erhalten. Der Nutzer erhält diese Kryptowährungseinheiten für bestimmte Tätigkeiten wie bspw Einzahlung von Fiatgeld bei Kryptoplattformen, Social-Media-Aktivitäten, Schreiben von Artikeln, Meldung von Fehlern im System (bug reporting) usw.

Airdrops sind Kryptowährungseinheiten, die dem Nutzer ohne Gegenleistung übertragen werden. Diese Form der Werbung wird in aller Regel von Krypto-Startups verwendet, um eine neue Währung in Umlauf zu bringen.

Forks

Ein Hardfork liegt vor, wenn sich eine Blockchain in zwei Teile aufteilt; in die bisherige Blockchain und die neue Blockchain mit einem neuen Regelwerk. Dadurch entsteht eine komplett neue Kryptowährung – viele bekannte Coins wurden auf diese Weise geschaffen. Kryptowährungen wie Bitcoin Cash und Bitcoin Gold entstanden aus der ursprünglichen Bitcoin-Blockchain durch einen Hardfork.

Ein Softfork ist eine Art Software-Update der Blockchain, sofern alle Nutzer dieses Update akzeptieren. Ein Softfork wird zur Einführung neuer Eigenschaften und Funktionen verwendet.

Der Unterschied zwischen Hardfork und Softfork ist, dass beim Hardfork eine neue Kryptowährung entsteht und die neue Version nicht mit früheren Datenblöcken rückwärtskompatibel ist.

Wallet

Eine Wallet ist ein physisches Medium, eine Hardware (Gerät) oder Software (Programm, Dienst), die von Besitzern von Kryptowährungen zum Speichern (mehrerer) Public und/oder Private Keys verwendet wird. Die Kryptowährung befindet sich nicht in der Wallet – die Wallet interagiert mit der Blockchain. Public Keys können mit einer IBAN verglichen werden. Der Privat Key wäre dann der PIN. Zusammen mit dem Public Key hat man Zugriff auf seine Bestände in der Blockchain. Für Transaktionen benötigt man Private- und Public Keys, die in der Wallet gespeichert werden.

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